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Lena Gorelik

Wieder zuhause, 17.09.2013

Jemand anders, jemand anders als ich, und man könnte, wenn man wollte, oder heißt es, wöllte, das weiß ich nie, man könnte jedenfalls sagen, jemand, der professioneller ist als ich, jemand anders also, würde definitiv jetzt schreiben: Road Trip, Part II. Und vielleicht noch Part III. Und dann erst: wieder zuhause.


Ich aber nicht. Tagebücher mochte ich als Kind schon nicht, noch nicht einmal in der Pubertät. Aufschreiben, was hinter mir liegt, obwohl mein Gehirn bereits andere Themen wälzte, warum. Ich begann immer wieder, kaufte neue Tagebücher, füllte sie, ein-zwei Tage, und manchmal gar drei, und legte sie dann beiseite, weil es mich langweilte und der zweite Beitrag bereits kürzer war als der erste, und kaufte mir – denn ich war damals schon ich, und was nicht “richtig” gefüllt wird (meine Regeln!), kommt weg – ein paar Monate später ein neues, um erneut dran zu scheitern.


Deshalb vielleicht so viel: In Monaco scheint es einen Hubschrauber-Taxiservice zu geben, der die Reichen vom Flughafen Nizza im Zehn-Minuten-Takt nach Monaco bringt. In Lugano war es bereits kalt, zu kalt zum Zelten jedenfalls (und wer hat überhaupt gesagt, dass Kinder Zelten toll finden?), und der Drang, wieder in den Süden zu fahren, war groß. Stattdessen fuhren wir zum Bodensee (es wurde noch kälter), und dann direkt weiter zum Wählen (und um 18 Uhr am Sonntag war dann der Drang zum Auswandern aus Bayern recht groß).


Und jetzt also wieder zuhause, wo es kalt ist, die CSU mit absoluter Mehrheit regiert und alles irgendwie wie immer ist, obwohl sich so vieles geändert hat. Lesereisen vor mir, Schreiben irgendwie auch, obwohl ich es erfolgreich vor mir her schiebe und stattdessen Wintermützen heraus suche. Ja, Wintermützen.

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