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Lena Gorelik

München – Lippstadt, 13.11.2013

Jetzt mal so.


Wo ich bin: im Zug. Gefühl: Wo denn sonst? Frage: Wieso sehe ich in fast jedem Zug, in dem ich sitze, jemanden mit Nummernschildern? Autokäufer, Autohändler, Autonation.


Wohin ich fahre: Lippstadt. Ja klar. Ich musste es google-mappen, was für ein Wort. Irgendwo, nicht weit von Soest. Glaube ich. Lesung. Wenn ich Glück habe, sehe ich den neuen Woody Allen. Apropos Woody Allen: Match Point, meiner Ansicht nach sein bester Film, auch wenn sein berühmter Humor fehlt. So.


Was ich mache: Mails beantworten, um nicht zu schreiben. Kaffee trinken, um nicht zu schreiben. Interviewfragen beantworten, um nicht zu schreiben. Lebkuchen essen (ja, im November), um nicht zu schreiben. Nicht schreiben.


Vier Stunden später. Was man nicht machen sollte: Am Bahnhof in Kassel beim Umsteigen denken, ach, ich nutze mal die Zeit mit dem problemlosen Internet (as compared to: im Zug) und setze mich mit dem Laptop auf die Bank. Als der Zugeinfährt, aufspringen, Laptop in die eine, Koffer in die andere Hand nehmen, in den Zug steigen. Handtasche, samt Portemonnaie und Fahrkarte liegen lassen. Es erst anderthalb Stunden später bemerken.


Was einem dann erspart bliebe: Aufgeregt mit den Bahnhofsmitarbeitern von Kassel telefonieren. Mit zwei Regionalexpressen zurück gondeln. Eine Stunde in Kassel rumhängen (Tasche gefunden). Mit Regionalexpress zurück fahren. Um elf ankommen. Woody Allen doch nicht sehen.

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