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13. Sept. 2017

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1

Min. Lesezeit

Five Minutes a Day – MUC13092017

Ich trage rot-weiß geringelte Socken. Oben am Sockenrand ist ein Rabe zu sehen, aber der ist nur für mich, den sieht keiner. Ich weiß nicht, warum die Sockendesigner das so machen, Raben, die keiner sieht. Ich sage das mit den Socken, weil ich kein Foto von den Socken mache. Ich hielt die Kamera drauf – rot-weiß-geringelte Socken ohne Raben, Holzparkett, schön, der Rand einer schwarzen Jeans – und drückte nicht ab. Schuhe sehen besser aus als Socken, auf Bildern. Ich weiß nicht, warum. Die Socken wirkten ungeschützt, so ohne Schuhe. Komisch. Ich war ungeschützt gestern. Obwohl ich Schuhe trug. Familie, die berührt. Von allen Seiten. Emotional gesehen, und auch das andere: Aus jeder Generation. Mütter, Kinder. Und ich auch Mutter, Kind. Also wir alle. Ich ertrage ihn nicht, diesen beleidigten Blick. Jede Ader ein Vorwurf. Ich versuche mich an Stunden zu erinnern, die kein Versuch waren, eine neue zu sein. Ein Neubeginn sozusagen. Wenn es schlimm wird, schließe ich die Augen und sehe eine Hand, die sich langsam nach oben schiebt. Ich habe nicht alles falsch gemacht. Psychologie studieren wollen. Das Vorlesungsverzeichnis studiere ich gierig, wie ausgehungert nach Themen. Ich sehe Lehrbücher vor mir, Textmarker, einen Tisch, ich sehe, wie ich (fünf Minuten sind um).

Five Minutes a Day – MUC13092017
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