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30. Juli 2017

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Min. Lesezeit

Somewhere,30.07.2017/Five Minutes a Day

Hier schreiben, an diesem Ort. Irgendwo, im Nichts. Wie schnell man sich an andere Länder gewöhnt, als wäre man nie wo anders gewesen, als hätte die Sprache nie einen anderen Klang. Neue Straßen berauschen, aber dass es etwas anderes gibt, liegt außerhalb der Vorstellungskraft. Das ist wohl das berühmte Hier und Jetzt. Sei doch im Jetzt, sagt sie, wo bin ich denn sonst. Du blickst nachdenklich, sagt sie. Ich blicke nachdenklich im Jetzt, das heißt, dass ich nachdenke, jetzt, das heißt es. Ich denke nicht nach, ich fühle nach. Ich suche nach einem Gefühl, ich weiß nicht, nach wessen. Oder ich sage es nicht laut. Sätze, wiederholte. Den hatte ich schon einmal geschrieben. Weshalb er vielleicht gestrichen gehört. Nichts mehr streichen wollen aus dem Leben, niemals wieder. Keine Entscheidung bereuen, weil sie das Leben ist. Es ist ganz früh am Morgen, als ich das schreibe, und meine Füße freuen sich auf das Kopfsteinpflatser, obwohl ich Sandalen tragen werde. Ich freue mich auch, auf alles. Ich werde die Hoffnung haben, trotz allem, ich will sie halten, und in den Rucksack stecken, sie ist eine ganz kleine, zusammen gerollte Kugel, ich nehme sie mit, auch wenn man mich vergisst. Ich denke nicht, dass ich vergessen gehöre. Ich denke das.

Somewhere,30.07.2017/Five Minutes a Day
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