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5. Sept. 2021

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1

Min. Lesezeit

FiveMinutesADay_hamburgmünchen05092021

Fahren im Nebel. Erst wirft sich der Neben in Schwaden, wie aus einem Märchen entstiegen. Dann legt er sich müde über die Landschaft, bis ich nur noch weiß sehe, mit Schlieren, die auf dem Fenster liegen. Acht Stunden Zugfahrt, einmal von Italien in Deutschlands Norden, dann wieder nach München zurück. Drei Tage, aber kein Meer mehr, das ich vor dem Fenster sehen würde. Gestern durch Hamburg gewandelt: dass ich die Liebe vergesse, die zu dieser Stadt. Dass mir erst dort auffällt, warum, warum nicht schon früher hierher gefahren, durch diese Straßen, deren Namen sich zu einem Plan im Kopf legen, die S-Bahn-Stationen, die etwas auslösen zwischen Zuhause und Euphorie, eine Ambivalenz in den Füßen. Gestern in Hamburg gelesen, das erste Mal seit, wann, sind es sechs Wochen, das erste Mal, seit sich der Zweifel über alles gelegt hatte, seit dieses Gefühl verschwunden war, das friedliche, das gute. In einer Kirche gelesen, den Altar im Rücken, die Orgel im Blick, dann die Menschen. Den Rücken aufgerichtet, ganz plötzlich, in dem kleinen Raum hinter dem Altar. Sich selbst kaum zu wundern getraut, dass das wieder geht, die Worte beim Lesen wieder gefunden.

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