14. Sept. 2017
.
1
Min. Lesezeit
Five Minutes a Day – Muc14092017
Gestern explodierte die Welt. Ich weiß nicht, wie es geschah, dass plötzlich alles zu laut, zu gewaltig, zu aussichtslos wurde. Grenzen, aufgezeigte. Ich bin müde, denke ich, und leid bin ich es auch. Ich bin geblieben. Später trank ich eine Cola. Gestern, zwei Stunden beim Zahnarzt gewesen. Mutmachsätze buchstabiert. Ich bin neun Stunden alleine von New York geflogen trotz Flugangst. Solche Sätze, und andere, von denen man wünschte, man hätte sie nicht erlebt. Gestern, zu schreiben versucht. Immer diese Versuche. Ich weiß nicht, warum und weiß. Die Verzweiflung nicht zulassen. Sich zu erinnern versuchen, warum und was. Sich wegdrehen, weil auf die Erinnerung keine Antwort folgt. Bundestagswahlangst. Sich Gedanken machen. Eine dünne Stimme am Telefon, die Tränen unterdrückt. Nachts wache ich auf und denke an alles und schlafe dann wieder ein. (Fünf Minuten nicht um, aber ich kriege Kaffee gebracht.)