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4. Juni 2018

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Five Minutes a Day – MUC/04/06/2018

Ich weiß nicht, wie man Müdigkeit fotografiert, und Symbolfotos finde ich konzeptionell und scheiße. Ich mache also nichts, um dann auf dem Gang über den Hof eine Laterne und ein paar Fahrräder verschwommen zu fotografieren, ich weiß nicht, wieso, auch zum Denken zu müde, und das Verschwommene war ein Zufall, kein Konzept. Auf dem Weg nach oben öffne ich den Briefkasten, den ich selten öffne, der Rechnungen wegen, da ist ein Briefumschlag, ein Buch. Danke, Mama, dass Du an mich denkst, diese notwendig und so schwer vorzutragende Sätze. Müdigkeit, elende, Renntage, Hamster im Rad, zwei Essays, 16.000 Zeichen, ich weiß nicht, was ich da tue, später blutende Nase, später die Sehnsucht kleiner Menschen. Wenn man sich für etwas entscheidet, dann ist es immer eine Entscheidung, gegen etwas, so ist das auch bei Menschen. Einzelkind-Eltern haben es einfacher, aber weniger schön, tippe ich, und bekomme als Antwort: Luxusprobleme. Luxusprobleme, auch das folgende wahrscheinlich: Wenn die Dinge nicht mehr so sind, wie sie waren, oder wenn ich das denke, oder wenn das so stimmt. Der Müdigkeit stattgeben, um den Kopf zu schließen, wer braucht das eigentlich alles, dies Geschwafel von mir, diesen Gefühlserguss. Für wen schreibe ich Zeilen.

Five Minutes a Day – MUC/04/06/2018
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