Im Zug. Stuttgart – Wiesbaden. Also eigentlich München – Stuttgart – Wiesbaden. Heute Abend Lesung. Im Übrigen ein ganz neuer ICE. Keine Ahnung, wie die Nummern sind, ICE 3 oder so ähnlich, aber auf jeden Fall alles irgendwie leuchtender und cleaner. Und mitten im Waggon so Bildschirme, die die nächste Haltestelle samt Bildern der jeweiligen Stadt zeigen, momentan eine Brücke in Heidelberg. Karten wären auch gut, so wie im Flugzeug. Dass man weiß, wo man sich ungefähr gerade befindet. Dafür, dass der Zug so neu ist, wackelt er übrigens ziemlich. Wobei das Eine natürlich nichts mit dem Anderen zu tun hat.
Nie weiß ich, wann man Eine/Andere klein/groß schreibt. Sonst bin ich in Rechtschreibung und Zeichensetzung eigentlich ganz gut.
Keine Lust auf die Lesung. Geht mir immer so. So, als müsste ich mich vorher einigeln, damit ich nachher hinausgehen kann. Sehr ungesprächig dann auch, obwohl nicht nervös. Nur so für mich. Und keine Lust, dieses „für mich“ zu verlassen. Nicht mal mit Taxifahrern reden. Aber inzwischen wissen, dass ich das brauche, um bei der Lesung gut zu sein. Präsent, würden Trainer (Sprechtrainer, Präsenztrainer) sagen. Mag diese Sprache nicht.
Überlege, diese Beobachtung O. zu schicken, der ja auch immer auftritt, tue es aber nicht. Wir reden derzeit nicht viel, O. und ich.
Noch dreizehn Sekunden. Der Mann schräg vor mir trägt eine hellbraune Hose, die ins Orangene geht.
P.S. Das Foto hat S. geschickt, nachdem sie Five Minutes a Day #25 gelesen hat. Paris, Dezember 2008. An der besagten Schreibmaschine.
P.P.S. Stelle das erst in Wiesbaden online, weil im Zug kein Netz. Inzwischen so viele Beobachtungen, aus denen viel bessere Five Minutes hätten werden können.
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