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Lena Gorelik

Berlin, 03092015

Gestern war die erste Lesung aus “Null bis Unendlich”, aber wenn ich mich heute morgen wieder mit der Flüchtlingsthematik beschäftige, dann erscheint der Abend so klein, dass ich nicht mal darüber nachdenken möchte. Und alles, was ich dazu sagen könnte, ist schon gesagt. Und alles, was ich tun könnte, aber da fängt es vielleicht auch schon an.


Berlin. Ankommen. Ein Spiel spielen. Da ist es wieder, das Grundgefühl. Es festhalten wollen, noch nicht daran glauben wollen. Ach so, das letzte Wollen ist selbstverständlich ein Können. Vor der Lesung das übliche Gefühle: Blödes Buch, blödes Ich, alles blöd blöd blöd. Lies was Witziges, sagt T. auf dem Weg, was absurd ist: Das Buch ist nicht witzig per se. Ich mag T.


Wenn ich das dann lese, wird es auch mir zu heftig. Aber jeden Satz mögen. Auch im Kriegskapitel. Und zwischendrin, und damit bin ich wieder bei heute morgen, denken: Sanela, Anfang der Neunziger Jahre. Und jetzt. Was stimmt denn bitte nicht mit unserer Welt?


Sich beim Essen wohl fühlen. Ist es der Wein? Das Leben mögen. Das Buch ein bisschen mögen, aber lieber nicht daran denken. Diese ersten Wochen. Morgens schreiben, immerhin. Und dann an die Flüchtlinge denken und nicht mehr schreiben wollen, oder zumindest nicht das Falsche.

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