Mi., 22. Sept.
|Pfefferbergtheater Berlin
Lena Gorelik und Jens Bisky im Gespräch
Ein Gespräch darüber, was "jüdisch" und "deutsch" heute bedeuten - vor dem Hintergrund einer 1700-jährigen deutsch-jüdischen Kulturgeschichte.
Zeit & Ort
22. Sept. 2021, 20:00
Pfefferbergtheater Berlin, Schönhauser Allee 176, 10119 Berlin, Deutschland
Über die Veranstaltung
Seit 1700 Jahren leben nachweislich Jüdinnen und Juden auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Es gab Zeiten, in denen sich die jüdischen Gemeinden weitgehend unbehelligt inmitten der Mehrheitsgesellschaft entfalten konnten. Spätestens seit den Pestpogromen des 14. Jahrhunderts waren sie immer wieder auch Opfer von Diskriminierung, Verfolgung, Mord. 1933 wurde der Antisemitismus Staatsdoktrin, begannen Verdrängung und Vernichtung der europäischen Juden. Was bedeutet es vor dem Hintergrund der Shoah wie der 1700-jährigen geteilten Geschichte, heute in Deutschland jüdisch zu sein? Lena Gorelik reiste mit ihre Familie 1992 als jüdische Kontingentflüchtlinge nach Deutschland ein, auch der Antisemitismus in Russland hatte Anteil daran. Mit Fragen des jüdischen, deutschen Selbstverständnisses hat sie sich in ihren Büchern immer wieder auseinandergesetzt. Wie wichtig sind Herkunft, Glaube, Traditionen in einer Zeit vielfältiger, fluider Identitäten? In einer Gesellschaft, die von sich glaubt, religiöse wie nationale Bindungen würden verblassen und demnächst überwunden werden? Was geschieht, wenn neue Selbstbeschreibungen, fluide Identitäten auf traditionelle Werte, Glauben und Vorstellungen von Familie treffen?