27. Apr. 2016
.
1
Min. Lesezeit
Island – 27. April 2016 – ein Tag. Der geht in den nächsten über.
Der Junge – er heißt wirklich so, der Junge – schrieb, was die schrecklichste Erkenntnis von Island sei. Diese Frage zog beinahe ein schreckliches Ende nach sich. Ich beschloss, in Erkenntnissen zu denken, nicht in schlimmen. Je mehr ich darüber nicht nachdenke, desto mehr denke ich über das Geschriebene nach, ohne darüber nachzudenken. Es ist tatsächlich so, auch wenn das unverständlich klingt. Wenn ich müde bin, schreibe ich nicht. Ich meine das abendliche Müde. Ich habe isländischen Fischeintopf probiert. Sieht aus wie Babyessen. In Islands politischer Geschichte gibt es viele starke Frauen. Wenn der Wind hier weht, ist es kalt. Schreckliche Erkenntnisse hallen nach und werfen Fragen auf, zum Beispiel die: Ist es schlimm, ohne jemanden nicht zu können? und die Frage nach dem Warum, aber Psst. Die Isländer kommunizieren viel über Facebook, und Island ist dieses Jahr zum ersten Mal bei der Europameisterschaft dabei. Der Wind weht. In Deutschland passieren unschöne Geschichten, und außerdem ist mein Steuerbescheid da. Ich drucke den Text aus – Kristin und Lara drucken den Text aus, ich hole ihn nur ab – dann stecke ich den Umschlag in den Rucksack. Mein Rucksack ist grün. Es gibt touristische Orte, die sind so abgefahren, dass man die Touristen hinnehmen muss. Ja, ich war in der Blauen Lagune. Die Haut ist glatt und weich, und das sieht aus: schön. Mondlandschaften, aber ich schreibe ja nicht über Landschaften. Die Frage nach den Eliten in einer Gesellschaft, und wer stellt diese. Manche Briefe lese ich lieber nicht, oder vielleicht irgendwann später. Angst ist kein Grund. Und auch keine Begründung. Manche Erkenntnisse sind schrecklich. Andere schrecken ab. Das ist mit Fragen ähnlich.