Schiller-Hotel, aber um den Namen soll es hier nicht gehen.
Das erste Mal seit sechs Wochen wieder lesen. Vorher denken, wird ja eh nichts, aufgrund von Verriss in Badische Zeitung, der streng genommen keiner ist, den ich aber als solchen lese. Jedenfalls nicht hin wollen, und Zug hat Verspätung, und überhaupt. Schlechtes Wetter übrigens auch.
Lesung aber gut. Sehr gut. Tolles Theater, in einem alten Bad untergebracht, und im Theatersaal sieht man noch die Stangen, an denen sich die Leuten festhielten, als der Theatersaal noch Schwimmbecken war. Ich mag Grischa und Sofia, das hatte ich irgendwie verdrängt. Mehr vergessen als verdrängt, aber verdrängt klang aufgrund von einer Silbe weniger besser im letzten Satz. Gute Moderatorin, gute Fragen, an die ich mich nicht mehr genau erinnere, außer, dass sie gut waren. Im Theater an anderen Abenden “Zwischenfälle” von Daniil Charms, und die Kulisse steht. Im Publikum Kenner meiner Bücher, von so etwas bin ich immer vollkommen überrascht.
Geschichte, die mir jemand erzählt: Eine der besten Stunde im Leben war die im feststeckenden Aufzug in Petersburg, zwei Russen, zwei Deutsche, die sich gegenseitig Geschichten erzählen. Soll ich festhalten, darf ich verwenden, was ich hiermit tue.
Später: Sekt und Rotwein mit den Theaterleuten und M. Rauche Eva-Zigaretten, die jeder außer mir kennt. Jemand hatte einen Onkel wie Grischa, wir anderen leider nicht. Erzähle von Vaihingen, lerne jemanden kennen, der aus Vaihingen stammt. M. ging dort zur Schule. Worüber wir noch sprechen, weiß ich auch nicht mehr, nur dass es irgendwie gut und nett war, und nett ist netter gemeint als nett.
Später noch eine Cola mit M. Familien, vorherige und jetzige, die Suche nach der Freiheit, und der Kampf, man selbst zu sein. Also ich zu sein. Abgesagte Festlichkeiten und Mütter. Alles in allem, ein toller Abend, und auch das ist netter als nett gemeint.
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