Ich schalte das Licht aus. Dann schalte ich es wieder ein, ist noch dunkel draußen, obwohl es schon nach acht Uhr früh ist. Ich "languishe", ich habe das heute in der New York Times gelesen, dass ich das tue. Habe auch gelesen, dass man das sagen soll, dass man das tut, es helfe sozusagen, das Aussprechen. Das heißt, ich bin in diesem Dazwischen gefangen, weder depressiv noch euphorisch, einfach nichts. Irgendwas dazwischen, und nichts passiert. Was machste, schreibt mir gestern jemand, was mache ich? Lesen, schreiben, warten, letzteres hauptsächlich, tun wir nicht alle dasselbe. Ich warte doppelt. Dreifach sogar, wenn man den Roman mit zählt. Meine Mutter erzählt, mein Bruder habe von diesen Modellregionen an der Ostsee gelesen, in denen man Urlaub machen kann. Er habe sie eingeladen, wollen wir nicht, alle, an die Ostsee? Sie habe verneint, neun Stunden Fahrt zu gefährlich. Ich google die Ostsee-Modellregionen, obwohl ich weiß, ich fahre da nicht hin. Ich google nicht, ich ecosia-e sie, ich weiß nicht, was das Verb dafür ist, und ob wir eins brauchen. Ich schalte das Licht wieder aus, obwohl es immer noch nicht richtig hell ist, der Stromverbrauch, die Umwelt. Irgendetwas getan zu haben, deshalb vielleicht. Dann höre ich eine lange Sprachnachricht ab, Monologe, in denen wir begonnen haben zu kommunizieren, während wir vielleicht das Sprechen verlernen.
Lena Gorelik
コメント